Donnerstag, 5. November 2020

Interview - Sapeur OSB #1

Für das erste Interview in unserer neuen Rubrik konnten wir „SAPEUR – ONE STEP BEYOND“ gewinnen. Wer sich jetzt fragt wer oder was das ist, dem dürften spätestens bei den Worten Fußball, Kleidungsstil und Pub-Kultur die Ohren klingeln. In den letzten Jahren hat die „Casual Kultur“ immer mehr die Fanszenen in Deutschland (und Europa) erreicht. Dabei geht es hauptsächlich darum mit der angemessenen Kleidung, „well dressed“ wie der Brite sagen würde, vor die Tür und zum Spiel zu gehen. Inspiriert von den britischen Subkulturen hat sich Sapeur im Jahr 2014 gegründet und widmet sich seither als unabhängiger Blog dem Lebens- und Kleidungsstil.


ZAB/ In unserer kurzen Einführung haben wir euch der Leserschaft schon ein wenig vorgestellt. Vielleicht könnt ihr nochmal mit eigenen Worten wiedergeben was genau „Sapeur OSB“ bedeutet und wofür ihr steht.

Sapeur: Gude aus Frankfurt! Wir sind ein Projekt, dass sich dem gepflegten Kleidungsstil aus der Kurve, der Turnschuhkultur und den britischen Subkulturen widmet. Sapeur – One Step Beyond ist einmal der Blog, auf dem wir uns mit den angesprochenen Themen auseinandersetzen und auch über Neuigkeiten aus Kultur und der Szene berichten. Auf der anderen sind wir vielleicht so etwas wie ein Independet Label, mit dem wir unregelmäßig textile Erzeugnisse präsentieren.


ZAB/ Wenn wir auf die Anfänge der Casual-Kultur blicken, müssen wir wohl bis in die 1970er und 1980er Jahre zurückgehen. Der Legende nach haben Fans des FC Liverpool und Aberdeen bei internationalen Auswärtsspielen sämtliche Läden geplündert und sind mit zahlreichen Markenklamotten wieder zurückgekommen. Was war eurer Meinung nach ausschlagebend dafür, dass sich dieser Stil in der rauen englischen Fußballwelt durchsetzen konnte?

Sapeur: Ich denke, es ist eigentlich wie immer gewesen. Die coolen Jungs fingen damit an Klamotten und Trainers zu tragen, die es so zu dem Zeitpunkt in England nicht zu kaufen gab und sie von ihren Europapokal Touren, sagen wir mal, Kosten neutral mitgebracht hatten. Es war etwas ganz Neues und das hatte ein unheimlich großes Interesse und eine Nachfrage bei all denjenigen ausgelöst, die ebenfalls diese Marken und Designs tragen wollten. Um hier konkret ein paar Marken zu nennen, es handelte sich größtenteils um Kleidung von Ellesse, Sergio Tacchini und Fila, und bei den Turnschuhen um adidas und Diadora.


ZAB/ Das Verlangen nach einem neuen Stil war ja bekanntlich vor allem in der Hooligan-Szene auf der Insel sehr groß. Warum konnten sich später dann auch „normale“ Fans mit dem neuen Kleidungsstil identifizieren?

Sapeur: Das schließt quasi an die vorherige Frage an. Fangen wir mal beim Anfang an. Die Jungs hatten es satt ständig von den Cops bei den Spielen herausgezogen zu werden. Damals trugen die Fußballrowdys in England noch Trikots und Schals und waren hierdurch relativ leicht zu identifizieren. So fingen die Jungs an ihren Dresscode zu ändern und u.a. auf die eingangs genannten Marken zu switchen. Dies hatte den Vorteil, dass sie sich von der Schmier unentdeckt durch die Reihen begeben konnten und ein Spieltag wieder Adrenalin geladener wurde.

Um wieder die Brücke zu Frage schlagen zu wollen, ist es wie immer, wenn Leute die Sachen tragen, die andere im Stadionumfeld für die angesagten Typen halten, will man ihnen im Stil und Gehabe nacheifern. Das ist ja ein Phänomen, das bis heute anhält. Die englischen Ladenbesitzer begriffen schnell, dass die 08/15 Treter, die sie im Schaufenster stehen hatten, die Kundennachfrage nicht mehr bedienen kann. Alle fragten nach den Modellen, die es nur in Frankreich, Deutschland oder Italien gab. Der Legende nach war Wade Smith aus Liverpool der erste Shop, der dies verstand und regelmäßig mit einem gemieteten Transporter auf den Kontinent fuhr und die Stores einfach leer kaufte. Der Shopowner von Wade Smith soll angeblich mal alle noch erhältlichen adidas Forest Hills Modelle in Deutschland leer gekauft haben. Im Liverpooler Stadtbild und an der Merseyside müssen Wochen danach fast alle Jugendliche beim Fußball nur das eine Modell getragen haben. Ich glaube hierzu gibt es auch ein Foto am Spieltag an der Anfield Road, wo man das gut erkennen konnte.


ZAB/ Auch in Deutschland ist der Casual-Stil in der Fußballszene weit verbreitet. Allerdings gibt es regionale Unterschiede. Nicht in jeder Fan- oder Ultraszene sind die Casuals beliebt. Was denkt ihr woran das liegt?

Sapeur: Um das beantworten zu können, muss man sich in der jeweiligen Szene / Verein auskennen. Ich würde sagen, dass gerade am Anfang der zweiten deutschen Casual Generation vor 6-8 Jahren, die Kurven sehr von der Jogginghose und Bauchtasche dominiert waren. Der sogenannte Riot Jogger Style. Und da wurdest du schon mal komisch angesehen, wenn du mit einer Jacke von Barbour oder Stone Island am Treffpunkt erschienen bist. Aber alles in allem halb so wild, denke ich. So sollte man auch mal über seinen eigenen Schatten springen, wenn eine Mottofahrt angesagt ist und die eigene Szene optisch unterstützen. Und auf der anderen Seite, hat sich das Kurvenbild ja nun allmählich etwas geändert und die Casualmarken sind nun auch bei den Ultras hoch im Kurs.


ZAB/ Blickt man in und vor die deutschen Fußballstadien, sieht man immer mehr, auch sehr junge, Fans mit bekannten Casual-Marken. Teilweise auch ohne Sinn und Verstand was die Zusammenstellung angeht. Es macht also den Anschein, dass sich immer mehr Leute diese Klamotten leisten können und sich den Stil „abgucken“. Fluch und Segen zugleich?

Sapeur: Ein eindeutiges Jein. Der Engländer amüsiert sich über diesen Mix aus Ultrà und Casual-Look. Ich finde ihn aber eigentlich ganz ok, weil er am Spieltag zweckmäßig ist. Auf der anderen Seite kannst du aber immer die teuersten Sachen oder angesagten Marken anziehen, aber am Ende doch immer noch wie nur eine Casual-Schaufensterpuppe aussehen. Casual Marke reicht eben halt nicht, wenn man kein eigenes Stilempfinden hat und nicht weiß wie man die Kleidung miteinander kombiniert.


ZAB/ Jetzt spannen wir aber den Bogen zu euch und „Sapeur“. Mit welchen ersten Eindrücken wurdet ihr überhaupt mit der Casual-Kultur konfrontiert?

Sapeur: Um ehrlich zu sein, erst durch Italien und Skandinavien. Wir sind immer sehr gerne auf Reisen und besuchen regelmäßig unsere Freunde in einer norditalienischen Stadt. Italien und vor allem Schweden war uns in Deutschland in Sachen Football Casual zwei Schritte voraus. Auf den Touren durch Italien, hier vor allem Rom, Verona und Bologna zu nennen, war ein ganz anderer Kleidungsstil als anderswo zu erkennen. In bella Italia standen damals noch die Gruppenklamotten sehr hoch im Kurs und diese wurden zu 90% in der Kurve getragen. Doch hier und da hat man Ragazzi mit Hemd und V-Neck und teurer italienischen Sportswear gesehen. Das war etwas anderes und hatte mich sehr fasziniert. Auch wenn ich kein Freund der genannten Tifoseria bin, hatte mich der Look schon sehr interessiert. Ich hatte schon von Anfang an ein Faible für Fred Perry, Ben Sherman & Co, aber das hier war etwas völlig anderes. Dann das erste Mal Schweden, besser gesagt Stockholm, und natürlich auch die Bücher und Filme aus England, die mich am Ende komplett angefixt hatten.


ZAB/ Dem Kleidungsstil zu folgen ist ja die eine Seite. Aber ihr sprecht in eurem Blog oder auf Social Media gerne von „Lebensstil“. Was genau bedeutet das für euch?

Sapeur: Hierbei geht es nicht um den „Casual Way of Life“, sondern den Lebensstil und die Mentalität von Sapeur OSB. Wie bereits gesagt, reisen wir sehr gerne, wollen die Leute persönlich kennenlernen, aber auch gute Gastgeber sein. Freundschaften pflegen und eine gute Zeit haben. Bist du ein korrekter Typ und triffst auf uns, wird es ein lustiger Abend gefüllt mit guten Geschichten und Apfelwein. Wir sehen uns immer als fehlgeleitete Selbsthilfegruppe, die sehr viel Geld für „Papierjacken“ von Stone Island, C.P. Company und Trainers mit drei Streifen ausgibt. Wir haben eine Macke, finden uns aber dufte hahaha


ZAB/ Wie kamt ihr auf die Idee im Jahr 2014 ein eigenes Label zu gründen und wie würdet ihr eure Entwicklung bis heute beschreiben?

Sapeur: James Dean spielte mal die Hauptrolle in dem Film „…denn sie wissen nicht, was sie tun“. Das trifft es eigentlich ganz gut. Wir wollten nie ein eigenes Label gründen, sondern das ist irgendwie, wie sagt man so schön, einfach so passiert.

Ich hatte anfangs einen E-Mailverteiler, bei dem ich das Kurvengeschehen vom Wochenende mit Bildern und kurzen Infos zusammenfasst. Choreos, Riot, dies & das. Irgendwann kamen auch die Turnschuhe Verkaufsstarts hinzu und der Verteiler wurde immer größer und auch szeneübergreifend.
Irgendwann hatte ich die Idee einen Blog zu starten und das ganze Thema auf ein neues Level zu bringen. Aber mit anderen Themen wie diese ganzen schwachsinnigen Ultrà-Hooligan-Action Seiten, die nun in Instagram sehr aktiv sind. Das war nie der Anspruch gewesen, sondern ich wollte Geschichten erzählen, über Filme und Bücher schreiben, Hintergründe zu den Marken liefern, etc pp.

Der andere Punkt, der Hand in Hand mit dem Blog passierte war, dass man auch eigene T-Shirts herausbringen wollte. Ganz klassisch an den Vorbildern von Fred Perry oder Ben Sherman orientiert. Hochwertige T-Shirts mit eigenem Webetikett, um die ganze Sache auch noch einmal aufzuwerten. Aber wir wollten unsere Geschichte erzählen und nicht das 1000ste T-Shirt mit London Calling oder dem Mod Target rausbringen. Ein Mix aus Fußball, Apfelweinkultur und unserer Sichtweise auf die Dinge. Immer mit einem gewissen Twist versehen.


ZAB/ Zuletzt konntet ihr auch mit Marken wie „Umbro“, „Weekend Offender“, Unfair Athletics“ u.a. zusammenarbeiten und sehr stilvolle Kleidung herausbringen. Wie muss man sich da die Kontaktherstellung, Ideenfindung und Umsetzung vorstellen?

Sapeur: Ganz unterschiedlich, aber meist ist Apfelwein und ein gemütlicher Abend in Frankfurt (oder anderswo) die Grundlage der Geschichte gewesen. So dumm wie es vielleicht klingen mag, aber lustige und starke Ideen entstehen einfach zufällig. Du kannst dich nicht hinsetzen und sagen, jetzt werden wir kreativ. Es fließt von ganz alleine.

Bestes Beispiel ist hier die erste Collabo mit den Jungs von Unfair Athletics. Wir hatten im UNFR Headquarter zwei Stunden über ein neues Produkt von uns gesprochen, dass wir angehen wollten, aber nicht so recht den Plan hatten, wie und wo es am besten umzusetzen ist. Wir hatten wieder die Jacken an und waren quasi bei der Verabschiedung gewesen, als mein Kompagnon Basti ein Unfair Track Top in die Hand nimmt und meinte, dass die Balken mit dem Sapeur Bembeldekor auch richtig gut rüber kommen würden. Zack, alle hatten die Jacken wieder ausgezogen und innerhalb einer weiteren Stunde, hatten wir die Grundlage zur Collabo besprochen und die ersten Details auf den Weg gebracht. Fun Fact, den Artikel, den wir eigentlich besprechen wollten und dafür extra nach München gefahren waren, haben wir nie umgesetzt. So läuft das manchmal. Gute Ideen sind meist nicht planbar, sondern fließen von alleine.

Und um auch noch die Frage zur Kontaktherstellung zu beantworten. Es reicht meist eine E-Mail und ein Anruf. Dann noch ein persönliches Treffen. Man kennt sich meist ohnehin über zwei drei Ecken und dann läuft es meist von alleine. Ist der gegenüber cool und sympathisch, ist das Ding im Kasten. Ist er es nicht, werden wir die Collabo nicht machen. So leider auch schon zwei-drei Mal passiert.


ZAB/ Sind weitere Projekte schon in Planung oder musstet ihr diverse Ideen auch schon mal verwerfen aufgrund mangelnder Umsetzbarkeit?

Sapeur: So dumm wie es klingt, aber in Planung ist immer irgendwie etwas. Nur meist hat man es nicht in der Hand, ob die Umsetzung passt und wie lange die Produktion dauert. Viele Sachen schafften es auch nicht durch die Sample Phase. Deswegen bitte Daumen drücken, dass alle der nachfolgenden Dinge, die wir aktuell planen und auch sampeln lassen, hinhauen werden: Polohemd, Sweatshirt, Bucket Hat, Pub Pack, Jacke und einiges mehr. Alles wird nach unseren Vorstellungen hergestellt und wir greifen hier nicht auf eine fertige Rohware zurück, die wir dann nur veredeln lassen. Soweit unser Anspruch. Also bitte fleißig die Daumen drücken.


ZAB/ Inwiefern hat euch die Corona-Pandemie, was weitere Ideen betrifft, gestoppt oder gar zurückgeworfen?

Sapeur: Gestoppt würde ich nicht sagen, aber den Zeitplan komplett zerschossen. 


ZAB/ Jetzt sind wir aber gespannt: wie sieht denn euer typisches Matchdayoutfit aus und wie verbringt ihr (normalerweise) ein Heim- bzw. Auswärtsspiel von Eintracht Frankfurt?

Sapeur: Es kommt meist auf den Gegner drauf an, aber vor allem auf das Wetter. Es ist alles möglich, von einem eher sportlichen Outfit mit Lyle & Scott Sweatshirt und MA.STRUM Jacke bis hin zum smarten Look mit Hemd, V-Neck und Barbour Jacke. Getragen wird, was einem gefällt und ob es an dem Tag für einen selbst einen Sinn ergibt.


ZAB/ Auf eurem Blog widmet ihr euch auch kleinen, teilweise sehr unbekannten Modelabels. Wie stoßt ihr da drauf und was machen Recherche und Gespräche so einzigartig?

Sapeur: Hier geht neben dem Artikel schreiben und den Versand vorzubereiten, die meiste Zeit drauf. So verfolge ich auch andere Blogs und Seiten, aber auch Instagram ist hier dann doch manchmal sehr nützlich. Ich bin sehr wissensdurstig bei Themen aus der Subkultur wie z.B. Bücher über Punks, Skinheads, Mods, aber auch beispielsweise zum Brutalismus, Ausstellungen (Kunst, Klamotten), neue Musik, neue Sneaker Releases und auch was es für neue spannende Modelabels gibt. Es ist der persönliche Austausch und das Gespräch mit kreativen Menschen, was es für mich so interessant macht. Das ist so mein Drive, warum ich oder besser gesagt wir, es mit dem Blog handhaben.


ZAB/ Zur Casual-Kultur gehört die Musik genauso dazu wie alles andere auch. Spontan fallen uns da Bands wie „Oasis“ (heute Noel und Liam Gallagher) oder aktuell auch „Gerry Cinnamon“ ein. Warum hat die Musik einen ebenso großen Stellenwert wie die Kleidung in der Szene?

Sapeur: Musik ist wichtig. Du kannst in der schäbigsten Kneipe sein und wenn dort eine Jukebox steht, die die richtigen Lieder hat, kannst du den besten Abend deines Lebens verbringen. Wir sprechen zwar nicht alle die gleiche Sprache, aber fühlen alle die gleiche Musik. Die von dir angesprochenen Künstler sind ein weltweites Phänomen. Von Nordamerika bis Japan und Australien hören die Menschen ihre Lieder und fühlen die Melodien und Texte. Und dass sich die Herren dann auch noch mit dem Kleidungsstil der Casual Culture und Trainers with three stripes bedienen, unterstreicht ihren Stellenwert. Oder um es mit den Worten von Liam Gallagher zu sagen: „My Style comes from Football and all that casual thing“.


ZAB/ Vor einiger Zeit habt ihr bereits verlauten lassen, die Planung für den Bau eines eigenen Pubs aufzunehmen mit dem Namen „the umbrella cross“. Wie weit sind die Planungen denn vorangeschritten, wie sollte der perfekte Pub aussehen und wie kam der Name zustande?

Sapeur: Das war leider ein Sturm im Wasserglas. Wir hatten uns ein spezielles Community Ding einfallen lassen, was aber erst einmal gestorben ist. Ein eigenes Pub ist leider nicht realisierbar, aber wir hätten da einige Ideen, wie wir unser Pub zu euch bringen können. Mehr verraten wir, wenn die Zeit dafür reif ist.


ZAB/ Bei euch kann man durchaus sagen: ihr lebt euren Traum. Dazu gehört sicherlich auch viel Mut und Rückendeckung oder ist es die 100%-ige Überzeugung?

Sapeur: Uff…soweit würde ich nicht gehen, da wir lange nicht von Sapeur leben können und es auch nicht wollen. Wir machen es als Hobby, als Projekt und neben unseren eigentlichen Berufen. Ich sage mal, die hundertprozentige Überzeugung holen wir uns immer durch Gespräche mit unseren Supportern, Lesern und vor allem den Freunden. Lob ist toll, aber wir „lernen“ durch konstruktive Kritik.
Manchmal ist man selbst aber auch zu arg im „Tunnel“, dass man nicht erkennt, was man geschaffen hat oder wie die Sachen wie der Blog und auch die Sachen bei den Leuten ankommen. Wir sind da durchaus sehr selbstkritisch, manches Mal bestimmt zu sehr. Aber vielen Dank für dein Kompliment und selbstverständlich freuen wir uns auch über ein Lob.


ZAB/ Wir nähern uns langsam dem Ende des Interviews. Hand auf's Herz: wir wollen jetzt natürlich wissen, ob ihr überhaupt etwas mit Handball am Hut habt? Und wenn ja, habt ihr von Dessau (bzw. dem Dessau-Roßlauer HV 06) schon mal irgendwas gehört?

Sapeur: Um ehrlich zu sein, leider gar nichts. Mein Onkel war früher Masseur bei einer Handball-Mannschaft und einer der Spieler aus dem Ort wechselte in die Bundesliga zu TuSEM Essen. Gibt es die noch? Das war zu der Hochphase der Mannschaft und er brachte mal zwei Nationalspieler mit, die ich dann auch kennengelernt hatte. Der eine war deutscher Nationaltorhüter, habe den Namen leider vergessen.
Ich finde es aber klasse, dass ihr euch so sozial engagiert. Starke Sache!


ZAB/ Die Sportarten starten langsam aber sicher in die neue Spielzeit. Wie werdet ihr den Saisonauftakt verbringen? Und wann steht die nächste Reise auf die Insel an?

Sapeur: Das ist eine sehr schwierige Frage. Ich fand es ziemlich fahrlässig und konnte wie viele andere den Schritt auch nicht verstehen, warum die Bundesliga wieder den Spielbetrieb aufnahm, während meine Neffen nicht in die Schule durften. Von da an, hat sich der Fußball für mich nochmals sehr entfremdet. Um ehrlich zu sein, hatte ich mal in die Radiokonferenz reingehört und auch im TV immer kurz reingeschaltet. Aber das ist nicht mein Sport, der dort vor leeren Rängen stattfindet. Das Ballgeschiebe zwischen Bayern und Hoffenheim war schon schlimm, aber das war dann für mich das i-Tüpfelchen. Ich freue mich aber schon sehr darauf, wenn wir alle in 2021 wieder in den Stadien zurückkehren werden.
Das Thema Reisen ist ebenfalls sehr weit in die Ferne gerückt. Ich hatte mal geplant mit zwei Freunden von Sapeur OSB nach Schottland zu reisen. Bisschen Fußball, Kultur, Countryside und Leute. Aber wer vernünftig ist, reist aktuell nicht.


ZAB/ Wir bedanken uns bei euch für das sehr interessante und tiefgründige Interview! Wir wünschen euch natürlich weiterhin alles Gute bei euren zahlreichen Projekten und werden auch zukünftig im world wide web alles rund um „Sapeur OSB“ verfolgen!

Sapeur: Vielen Dank für die Kontaktaufnahme und alles Gute für euren Verein. Sieht ja momentan ganz gut für euch aus. Drücke die Daumen und vielleicht klappt es ja mal mit einem gemeinsamen Apfelwein. Bleibt gesund!