Montag, 4. Oktober 2021

Interview - Gayson Stanley #2

Die Zabfhahn-Ausgaben der vergangenen Saison 20/21 sollten, so war zumindest die ursprüngliche Idee, einige Interviews mit verschiedenen Gesprächspartnern bereithalten.

Aufgrund der Geisterspiele ab November 2021 wurde logischerweise auch kein Zabfhahn mehr gedruckt und die Interviewreihe wurde Opfer der Pandemie.

Nun aber sind Zuschauer ja bekanntlich wieder zugelassen und der Zabfhahn wird fleißig gedruckt. Grund genug, um unsere Interviewreihe fortzusetzen!

Bitte beachtet, dass das Interview bereits vor gut einem halben Jahr geführt wurde!

Das zweite Interview unserer neuen Rubrik ist einem ganz speziellen Thema gewidmet. Es geht um: Gorundhopping. Ziemlich in Mode gekommen scheint die besondere Spezies an Fußballfans. Kurz gesagt geht es darum, möglichst viele Fußballspiele in vielen Ländern auf der ganzen Welt zu besuchen. Um das Thema näher zu beleuchten, haben wir uns einen der bekanntesten Groundhopper unter den Groundhoppern ausgesucht. Gayson Stanley schrieb kürzlich das Buch „Der Fußballtourist“, ist auf seinem Instagram-Profil sehr stark vertreten, in der Szene bekannt und scheint zudem als HSV-Fan sehr leidensfähig zu sein.


ZAB/ In unserer Einführung haben wir das Thema des Interviews kurz angerissen. Was bedeutet „Groundhopping“ für dich und wie würdest du das Leben eines Groundhoppers einem Unwissenden beschreiben?

Gayson: Erstmal ein herzliches Moin aus Hamburg und Gratulation zum 10 jährigen Jubiläum der Zabporters. Ob ihr es nun glaubt oder nicht, aber Gayson Stanley ist eigentlich ein Holsteiner Deckhengst, denn er kommt ursprünglich aus Schleswig-Holstein, dem Epizentrum Deutscher Handballkunst. Irgendwann in seiner verpickelten Jugend ist er jedoch vom guten Weg abgekommen und schlussendlich beim Fußball bzw. (noch schlimmer) beim HSV gelandet. Pech gehabt und selbst schuld. Und wenn man schon in der Blütezeit der sportlichen Frustration diesem Verein ständig hinterher fährt, ja dann landet man eben auch beim schlechten Umgang und gönnt sich mit dem sogenannten Groundhopping sportliche Highlights fernab vom Volksparkstadion in Hamburg.

Was jedoch macht die Faszination Groundhopping eigentlich aus? Hierzu muss man kurz anmerken, dass sich Gayson Stanley nicht wirklich als Groundhopper titulieren würde, sondern eher als Fußballtourist, auch wenn man ihn als zerrockten Clown unter eben selbigen Groundhoppern bezeichnet. Die wirklichen Stadionhüpfer haben sich auf die Fahne geschrieben, so häufig wie möglich überall auf diesem Planeten Fußballspiele zu schauen und zwar nicht wie das Eventpublikum vom THW Kiel vor der Glotze, sondern stets live auf dem Sportplatz oder im Stadion. Teilweise gehen Groundhopper hierbei der Sammelleidenschaft nach, jeden Fußballplatz bis runter zur Kreisklasse abzuhoppen und hier hört bei Herrn Stanley aber definitiv der Spaß auf. Die Komplettierung irgendwelcher Dorfligen war nie seine Absicht, eher verfolgt er das Ziel, möglichst in vielen verschiedenen Ländern jeweils mindestens ein Fußballspiel zu sehen. Der Mensch ist Jäger und Sammler und gerade in der heutigen, digitalen Welt gleicht es schon eher einem angestaubten Abenteuer, wenn man extra nach Kambodscha reist, um dort ein Pokalspiel anzusehen oder nach Mozambique fliegt, um sich beim Länderspiel den Magen mit der dortigen Stadionwurst zu ruinieren. Es ist irgendwie eine Mischung aus Reisen und Fußball, der Gayson Stanley immer wieder vorantreibt.


ZAB/ Wann begann für dich die Begeisterung für Groundhopping und was hat sich mit der Zeit verändert?

Gayson: Seit 1995 hab ich eine Dauerkarte beim HSV. Ein Jahr später hat das dann mit den Auswärtstouren angefangen. Erst mit dem Fanprojekt nach Bochum, dann mit meinem Vater nach Bremen, dann im Supporters-Bus nach Düsseldorf usw. Irgendwann im Jahr 2000 meinte dann ein Kumpel zu mir, lass doch mal am Sonntag spontan in die Niederlande zum Fußball fahren. Der FC Groningen hatte damals ein Derby gegen Twente Enschede. Da der HSV auch zu damaliger Zeit schon unglaublich scheiße spielte, waren Kicks auf Internationaler Ebene Neuland für mich. Ich war zwar schon kurz vorher bei der EM (Rumänien-Deutschland) in Lüttich, aber so ganz ohne direkt Bezug zu einen der Teams, so etwas habe ich vorher noch nie gemacht. Es wurde ein super Ausflug und die Woche danach sind wir einfach mal für ein Zweitliga-Spiel ins dänische Kolding gefahren. Ich fands irgendwie geil, dem Alltag zu entfliehen und mal kurz ins Ausland zu gondeln, nur für Fußball.

Damals war das ja auch alles noch wesentlich schwieriger mit der Informationsbeschaffung. Das Internet steckte in den Kinderschuhen und ich will gar nicht wissen, wie das so Groundhopper-Legenden wie Carlo Farsang in den Neunzigern gemacht haben, so ganz ohne Spielansetzungen im World wide web. Heute kann jeder Dulli mal fix sich die Spielansetzung der vierten Liga in Tschechien auf Soccerway.de ziehen, so etwas gab es früher noch gar nicht. Es hat trotzdem meistens geklappt, auch wenn niemand einen Plan hatte, wo denn eigentlich im polnischen Stettin das Stadion von Pogon liegt. Meistens sind wir dann einfach links, rechts, links gefahren und haben durch Kommissar Zufall den Ground gefunden. Oder Freitags-Abend Spiele, da hat man dank der Flutlichtmasten immer schon von der Autobahn aus das kleine Stadion von Go Ahead Eagles aus dem holländischen Deventer gesehen. Zur Not haben wir Einheimische nach dem Weg gefragt, was ja auch schon aufgrund von sprachlichen Barrieren nicht immer einfach war. Besonders wenn man irgendwo in Italien so glorreiche Wurstvereine wie Citadella Padova sucht, wo nicht mal Ortsansässige wussten, wo der Club eigentlich genau spielt. Das war wirklich noch abenteuerlich. Heute geht ja alles easy mit Smartphone und Google.maps. Das hat sich schon verändert, aber es ist auch für uns heutige Stadionhüpfer doch ein durchaus wirksamer Werkzeug auf dem Weg zum nächsten Ground. Wenn es in den 90ern schon Handball-Hopper gegeben hätte, dann wären das wohl definitiv ganz arme Schweine. Man könnte ja nicht mal nach den Flutlichtern Ausschau halten.

Zusätzlich haben sich zumindest in Europa die Fanszenen von damals zu heute stark verändert. In Sachen Ultra und Tifo hat sich gerade in Deutschland eine unglaublich facettenreiche Fan-Landschaft mit unglaublichen Choreos entwickelt. Das war früher hingegen noch große Magerkost. Einen ähnlichen Quantensprung verfolge ich schon länger in Schweden. Zumindest in Göteborg, Malmö und vor allem in Stockholm gibt es unglaubliche Spektakel rund um ein Fußballspiel. Leider haben dafür andere Länder enorm abgebaut. England und Italien sind da gute bzw. schlechte Beispiele. Es ist einfach kein Vergleich, was früher noch bei England-Länderspielen los war, im Gegensatz zu heute im trostlosen Spielbetrieb der durchgestylten Marketing-Ligen des Landes. Immerhin waren die Fans in Spanien früher schon kacke und das ist bis heute so geblieben. Wenigsten eine Konstante.


ZAB/ In den letzten Monaten ging es in der Groundhopper-Szene heiße her: es wurde oftmals darüber diskutiert wer der richtige Groundhopper ist und wer nicht. Beteiligst du dich an solchen Diskussionen? Gibt es auf solche Fragen überhaupt eine richtige Antwort?

Gayson: Auch ein weiterer Aspekt in Sachen Veränderung der letzten Jahren ist die Verlagerung vom Stadion ins Internet. Auch hier geht es nur noch online darum, wer den längsten Groundhopper-Pimmel hat und wer wem die letzten fünf Länderpunkte nicht gönnt, weil man eben nur 80 Minuten im Stadion war, inkl. Endlos-Diskussionen in Facebook-Gruppen. Alles muss immer ausdiskutiert werden und die wirklichen Experten ziehen sich immer mehr zurück. Gerade die Jungs und Mädels die weit über 100 Länderpunkte haben scheuen mittlerweile die Öffentlichkeit. Dabei sind gerade das die absoluten Top Lads die was zu sagen hätten, aber die, verständlicher Weise, sich nicht mit 17 Jährigen Anfängern auf Diskussionen einlassen wollen. Wenn ihr übrigens wirklich mal ein perfekt oberflächliches Instagram-Profil eines groundhoppenden Kleinschwanzes sehen wollt, dann empfehle ich euch das Profil von diesem Selbstdarsteller GaysonStanley, dieses dumme Schwein.

Letztendlich ist es mir aber auh egal, wer sein Hobby wo zelebriert oder auch nicht. Es spielt dabei auch keine Rolle, ob man nun 90 Minuten ein Spiel gesehen hat oder erst zur zweiten Halbzeit am Stadion ankam. Jeder zählt doch seine Grounds so wie er möchte, egal ob mit einem U15 Dorfteam oder mit Real Madrid. Ich bin mit meinen knapp 40 Jahren mittlerweile zu alt dafür, meinen Abend am Laptop mit solchen Argumentations-Ketten bis ins Unendliche tot zu schlagen. Da bums ich lieber meine Freundin.


ZAB/ In deinem Buch „Der Fußballtourist“ besuchst du ausdrücklich nicht nur die Fußballtempel der Welt, sondern vorwiegend auch kleine, unbekannte Vereine in den verrücktesten Stadien. Wird man irgendwann besonders kreativ was die Auswahl der Stadien angeht, wenn man die dicken Brocken auf der Liste abhakt hat?

Gayson: Ich glaube einfach persönlich, dass bei mir irgendwann mal eine Schraube locker geworden ist und ich deshalb zum Jäger der verlorenen Scheiße mutiert bin. Barcelona und Mailand haben schon sehr geile Stadien, keine Frage, aber bei so Vereinen wie CF Elche aus Spanien geht mir regelrecht das Herz auf. Oder auch Batman Petrolspor aus der Türkei, warum haben die Klubs so geile Namen? Im kleinen Stadion von Tatran Cierny Balog aus der Slowakei fährt mitten im Spiel eine Eisenbahn zwischen der Seitenauslinie und der Tribüne hindurch. Bei Falubaz im polnischen Zielona Gorá haben die eine Micky Maus als Vereinswappen, dass ist eigentlich nur noch vom FC Santa Claus aus dem finnischen Rovaniemi zu toppen. Ich meine, wer denkt sich bitte so eine geile Scheiße aus? Es sind manchmal nur Zufälle, wie so etwas entsteht, jedoch bin ich davon fasziniert, wenn der disziplinierte Sport in unser heutigen Zeit auch noch einige kleine Verrücktheiten bereitstellt. Diese nehme ich dankend an und fahre da hin, um mir das Ganze mal genau anzuschauen, auch wenn ich mit dieser Leidenschaft wohl wirklich alleine da stehe.


ZAB/ Wir bleiben bei deiner Lektüre: du fährst häufig unzählige Kilometer mit dem Auto, schläfst überwiegend in „Not-Unterkünften“ und lebst während deiner Touren von selbstgemachten Sandwiches. Das klingt nicht gerade nach Luxus-Urlaub. Wie können das Körper und Geist miteinander vereinbaren?

Gayson: Bei Gayson Stanley geht die Pumpe eh demnächst kaputt, Endstation Darmkrebs oder sowas in der Art. Wie soll es auch anders kommen, wenn man sich den ganzen Tag nur mit Diät-Cola und zuckerfreien Energy-Drinks seinen Körper ruiniert? Einmal im Jahr Urlaub im Ferien-Bunker DomRep, dass kann jeder KfZ-Mechatroniker. Ich fahr dann lieber zwölf mal im Jahr in Entwicklungs-Staaten und lebe dort wie ein Bettelmönch knapp über dem Existenzminimum. Mittlerweile habe ich es finanziell gar nicht mehr nötig, doch irgendwie komm ich aus dem Vagabunden-Modus nicht mehr raus. Auch sehr zum Leidwesen meiner Freundin Lollipop Lola. Aber die kommt ja, wie ihr stabilen Jungs, auch aus dem Osten. Dort ist man Kummer eh gewohnt und daher ist sie auch noch nicht schreiend weggerannt, auch wenn es die ein oder andere Situation dafür schon gab. Mir schmeckt eben billiges Essen, vielleicht sollte ich auch mal wieder zum Psychiater.


ZAB/ Im Leben eines Groundhoppers läuft ja sicher nicht immer alles wie geplant. Gib uns doch mal einen Einblick in die Fahrten bei denen es alles anderes glatt lief. Gibt es auch Länder, die nicht nochmal besuchen musst, weil dir im Vorfeld schon grausige Erinnerungen im Kopf herumschwirren?

Gayson: Vor einigen Jahren in Schottland ist echt alles schief gelaufen, was schief laufen konnte. Ich war damals noch extrem abgefuckt aus finanzieller Sicht. Dann hab ich im Suff irgendwo meine Kreditkarte verbummelt und konnte den Leihwagen am Airport in Glasgow nicht abholen. Die Kohle waren wir los und meine Freundin musste einen weiteren Wagen für sehr teure Pfund organisieren. Den hab ich erstmal in den Highlands komplett kaputt gefahren, weil die Schotten da oben einfach noch nie was von zivilisierten Staßenbau gehört haben und vielleicht auch wegen dem Linksverkehr. Es war eine Tortour in den Bergen, bei vier Grad im dunkeln auf den Abschleppdienst zu warten. Das Hotel für die Nacht konnten wir natürlich auch knicken und der dann mittlerweile dritte Leihwagen durfte sich am nächsten Tag erneut durch die Highlands prügeln. Dieses Mal aber mit zwei Meter Neuschnee, guten Tag. Dazu hatten wir auch noch nicht wirklich einen Plan, wie wir im Anschluss noch beim legendären Old Firm (Celtic gegen Rangers) ohne Tickets in Stadion kommen sollten. Wenn alles über Dir einbricht, dann denkst Du Dir schon so manchmal für Dich selbst, was für ein beschissenes Hobby man eigentlich auslebt. Es gab auch mal ziemlichen Ärger mit der Hisbollah im Libanon. Wir sind da unbedarft in so einem Randbezirk von Beirut rumspaziert, da wir bis zum Anstoß im benachbarten Stadion noch über eine Stunde Zeit hatten. Die Gegend sah nicht wirklich einladend aus und wir haben einfach zu viele Fotos gemacht. Irgendwann wurden wir von etwa 20 motivierten Einheimischen umzingelt, die hielten uns für Spione aus Israel. Die Cola in diesem Moment hat mir trotz allem sehr gut geschmeckt. Meistens habe ich auf meinen Reisen glück, für mich zählt halt immer als oberste Priorität, dass ich das anvisierte Fußballspiel sehen kann. Das hat meistens auch bisher geklappt. Zwischenmenschliche Differenzen schiebe ich dann gern an Position vier oder fünf.

Es gibt drei Länder, in die ich meinen Arsch zukünftig nur noch ungern reintragen würde. Da ist zum einen Dänemark, denn Dänemark ist einfach das langweiligste Staatengebilde auf diesem Planeten. Irgendwie wie Schleswig-Holstein, nur teurer. Mal abgesehen von Kopenhagen kann man in Dänemark so etwa überhaupt nichts machen. Trist, trostlos, perspektivlos. Wer dort freiwillig Urlaub verbringt, der wird mein Buch zweifelsfrei hassen. Dann hätten wir noch Usbekistan. In diesem Land gibt es (Im Gegensatz zu Dänemark) nicht mal was zu fressen. Die kulinarische Küche hat dort 365 Tage im Jahr geschlossen, vielen Dank, kommen Sie später wieder. Ich habe den Länderpunkt, darum muss ich da wirklich nicht nochmal hin. Und dann wäre da noch Indien. Auch Indien hat mir, sagen wir mal, nur geringfügig gefallen. Eventuell könnte das mit den dortigen Indern zusammenhängen, mehr will ich dazu jedoch nicht schreiben. Leider muss ich nochmal nach Indien, denn mir fehlt noch das Taj Mahal. Solche Quatschbauten gefallen einem Gayson Stanley ganz gut, leider.


ZAB/ Und jetzt natürlich die Gegenfrage: kannst du uns positive Erlebnisse nennen, die immer noch im Kopf präsent sind oder dich gar geprägt haben?

Gayson: Ganz klar Buenos Aires. Das ist dort wie, als wenn man ein Kleinkind nachts alleine in einem Süßwarengeschäft einschließt. Die Stadt hat soviel Fußball zu bieten, die Hälfte aller Klubs der ersten Liga kommt aus der Hauptstadt, Du kannst hier jeden Tag mindestens ein Spiel sehen. Wirklich fantastisch, auch weil die Fankultur da nochmals eine Spur verrückter ist, als hier in Europa. Ich war jetzt vier mal drüben und es juckt mir immer wieder in den Fingern, wenn ich mal irgendwo einen günstigen Flug nach BA finde. Ansonsten bleibt mir da der irre Trip zum Nordkap in Erinnerung. Schön 40 Stunden ab Hamburg mit dem Auto bis ans Ende der Welt, ganz oben in Norwegen. Unterwegs wurde noch mit Tromsø IL der nördlichste Erstligist auf diesem Planeten mitgenommen. Wirklich eine unglaublich fantastische Reise, dort oben mit dem deutschen Kennzeichen auf den Stadionparkplatz zu rollen.

Und beim Ahvaz Derby im Iran haben uns die Einheimischen wie außerirdische Superstars

gefeiert. Die konnten es nicht glauben, dass da vier Deutsche extra für dieses Spiel in ihr Land gereist sind. Einige haben mir im Blitzlichtgewitter sogar meine Glatze geküsst. Ich könnte jetzt noch etwa tausend geile Geschichten der letzten zwanzig Jahre auspacken, aber die Besten sind eh alle im Buch „Der Fußballtourist“ niedergeschrieben. Für ganz faule Schweine gibt es mittlerweile auch das Hörbuch auf dem Streaming-Dienst „Football was my first love“.


ZAB/ Pflegst du aufgrund deiner Reisen überregionale Kontakte zu den Einheimischen und inwiefern hast du Kontakte mit anderen Grundhoppern?

Gayson: Ich bin noch mit einigen Lads von Nueva Chicago aus Buenos Aires zumindest auf Facebook befreundet. Ansonsten ist es leider immer schwer, solche Kontakte dauerhaft zu pflegen, da man meistens nur einmal an dem jeweiligen Ort ist. Ansonsten habe ich natürlich noch hier meine Leute vom HSV, besonders um die Schreiber vom Fanzine „Dröhnbütel“. Man fährt noch zusammen auf einige Touren, auch wenn jeder mittlerweile seinen Fokus auf verschiedene Aspekte richtet. Des weiteren mach ich mit Jojo, dem ehemaligen Capo der Chosen Few zusammen einen Podcast, wo wir wöchentlich über Groundhopping und Reisen philosophieren. Vielleicht labern wir auch einfach nur Scheiße, hört es euch einfach selbst an. Wo? Bei „Jojo und der Professor“, gönnt euch. Ansonsten kennen mich wohl mehr Groundhopper aus der Basis als anders herum. Man trifft sich dann eher zufällig irgendwo im Stadion und ich persönlich finde es immer wieder nett, die 90 Minuten mit neuen Bekanntschaften durchzuplaudern.


ZAB/ Wann und wie beginnt bei dir der Plan einer Fußballtour und nach welchen Kriterien planst du deine Fahrten?

Gayson: Ich will in erster Linie neue Länderpunkte einfahren, dass heißt, ich will in einem Land Fußball gucken, wo ich vorher noch nicht war. Mittlerweile wird die Auswahl diesbezüglich immer kleiner, denn ich hab Europa komplett und in den anderen Kontinenten ist es mit der Reiseplanung im Vorfeld meist gar nicht so einfach. Während die Bundesliga bereits vier Monate im Voraus komplett durchterminiert ist, wird dieses Unterfangen in Botswana oder Kirgisistan schon etwas anspruchsvoller. Dort weiß man meist nicht mal 24 Stunden vorher, ob ein Fußballspiel statt findet.

Im Ursprung einer Reise schaue ich meistens nach einem guten Flugpreis irgendwo hin. Dann check ich die Einreisebestimmungen und guck mir die Spielpläne der vergangenen Wochen dort an. Wenn das mehr oder weniger alles zusammenpasst, dann hol ich mir meine Travelpussy Lola ran und dann wird der nächste Flieger bestiegen. Beruflich hab ich da zum Glück ziemlich viel Freiheiten, auch mal für spontane Geschichten.


ZAB/ Vielen stellen sich mit Sicherheit die Frage wie man dieses Extrem-Hobby mit Familie und Arbeit unter einen Hut bekommt. Hast du für diese Frage ein „Rezept“?

Gayson: Es gibt immer eine Lösung, man muss nur für sich selbst die Prioritäten setzen. Manchmal machen natürlich familiäre Verpflichtungen einem ein Strich durch die Rechnung, aber wenn Du wirklich ballern willst, dann findest Du auch Deinen Weg. Ich hab bei meinem Job keinerlei Ambitionen dort mal in eine gut dotierte Stelle zu kommen. Dann verdiene ich eben weniger, mache mir dafür aber keinen Stress und setzte mein Streben nach immer weiteren Länderpunkten ganz nach oben. Ich hab zusätzlich natürlich ein extremes Glück mit meiner Freundin, denn auch sie ist gerne unterwegs (durfte sie ja in den 80ern nicht) und zusätzlich werden dann Hotelkosten und das Taxi für mich persönlich auf jeder Tour günstiger.


ZAB/ Wie viele Länderpunkte hast du eigentlich bisher gesammelt und gibt es Phasen in denen du vielleicht ein wenig die Lust verlierst?

Gayson: Ich hab bisher 94 Länder mit meinen schmutzigen Adidas beehrt und bin daher aktuell heißer als Frittenfett, denn die 100 sind nicht mehr weit. Solange mein Verdauungstrakt noch mitspielt, solange gehe ich auf Tour. Sollte der Vorhang irgendwann mal fallen, dann hoffentlich mit einer stattlichen Anzahl an Länderpunkten. Wie ein Seemann zieht es mich immer wieder raus, in die weite Welt.


ZAB/ Nun leben wir aktuell in einer extrem schwierigen Phase „Dank“ Corona. Wie hat sich denn dein Leben seit März verändert und wie viele Pläne musstest du über Bord werfen?

Gayson: Es ist für alle aktuell eine beschissene Zeit. Mir sind Touren nach NY, Saudi Arabien, Australien sowie (mal wieder) Nordkorea dank Corona durch die Lappen gegangen. Ich fetze mich heute noch mit den Fluggesellschaft bezüglich der Rückerstattung. Von März bis Ende Mai war es natürlich eine ganz bittere Zeit. Dafür wurde dann im Sommer das Beste aus der Situation gemacht. Ich war zwei Mal in Finnland, dazu noch im Baltikum, sowie auf den Färöer Inseln. Ich persönlich will mich nicht beschweren, ich hab schon das Optimum für mich aus dieser Zeit rausgeholt.

Ansonsten darf man nie vergessen, die sogenannten Groundhopper haben ja „nur“ ihr Luxus Privileg des Reisens mehr oder weniger während Corona verloren. Ich glaube, da haben jedoch ganz andere viel größere (Existenz-)Sorgen zu der Zeit gehabt. Eher sollte uns allen durch diese Phase bewusst werden, wie gut wir es eigentlich hatten und wir sollten mit einer gayhörigen Portion Demut hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Es werden irgendwann auch mal wieder bessere Tage kommen, ganz sicher.


ZAB/ Du bist HSV-Fan und machst daraus keinen Hehl. Du musst starke Nerven haben. Vor allem die letzten Jahre waren katastrophal. Wie sehr leidest du mit deinem Herzensverein und gab es in den letzten Jahren auch Momente wo du gleichgültig mit den Ergebnissen des HSV umgegangen bist?

Gayson: Ihr wisst das genau so gut wie ich. Egal wie kacke Dein Verein ist, tief im Herzen wirst Du immer etwas für Deinen Klub spüren. In schlechten Zeiten, wie auch in guten. Und wenn Du erfährst, dass Deine eigene Mutter eine Prostituierte ist, dann liebst Du sie doch trotzdem irgendwie, oder? Wir in Hamburg haben uns daran gewöhnt, dass wir nicht mehr wie selbstverständlich mit der Visitenkarte auf die goldenen Siebziger und Achtziger verweisen können. Wir leben im hier und jetzt und aktuell ist eben die Kacke am dampfen. Man kann froh sein, dass wir noch nicht den selben Weg wie Kaiserslautern oder 1860 eingeschlagen haben, auch wenn das Potenzial beim einst glorreichen HSV definitiv da wäre. Und selbst wenn, ich kann mir trotzdem keinen besseren Verein vorstellen, auch wenn ich diesbezüglich manchmal schon an meinem eigenen Verstand gezweifelt habe.


ZAB/ Du bist stolzer Dauerkartenbesitzer vom HSV. Kann man dich auch als „Allesfahrer“ bezeichnen?

Gayson: Ich bin seit 2000 viele, viele Jahre alles mit dem Verein gefahren. Wir hatten ja Mitte der Nullerjahre auch mal richtig gute Erfolge international. Sowas ist selbstverständlich das Sahnehäubchen und ich zehre heute noch von den geilen Touren von damals. Ich glaube, so um 2010 hat das dann aber bei mir mit dem Allesfahren nachgelassen und ich habe mich eher der Jagd nach neuen Länderpunkten verschrieben. Jedoch wäre ich auch aktuell nicht abgeneigt, mal wieder auf ´nem Dienstag auswärts bei Freiburg anzutischen, einfach weil ich großer Freund von trostlosen Distanzen bin. Europapokal für Arme, so kurz vor der Grenze Frankreichs.


ZAB/ Wie sieht es denn mit den Spielen der Nationalmannschaft aus? Reist du auch mit der DFB-Auswahl um die Welt oder gehört das eher nicht zu deinem Tätigkeitsbereich?

Gayson: Ich bin von 2000 bis 2006 sehr, sehr viel mit Deutschland gefahren, da der HSV in den ersten fünf Jahren in diesem Jahrzehnt noch nicht international vertreten war. Sowieso hat man damals bei den Deutschland-Auswärtsspielen viele Fans aus Vereinen gesehen, die ebenfalls mit deren Klubs international sonst nichts geschissen bekommen haben. Deutschland Auswärts hat dann alles vereint und es wurde konsumiert und randaliert, was das Zeug hielt. Das waren wirklich wilde Touren z.B. zur WM 2002 nach Japan oder auch zum Testspiel nach Bosnien-Herzegowina. Split, Celje, Bukarest, Glasgow, Belfast, Reykjavik, Palma, das letzte Spiel im alten Wembley, die Liste ist unendlich und damals ist ja auch noch ein richtig geiler Assi-Haufen mit Deutschland gefahren. Damals hat die Nationalmannschaft zum Glück ähnlich kacke gespielt wie der HSV, dass war schon eine gute Kombi. Zur WM im eigenen Land 2006 änderte sich dann alles. „Die Mannschaft“ spielte unter Jürgen Klinsmann begeisternden Fußball und lockte die sogenannten Event-Fans aus den deutschen Wohnzimmern hervor. Eine Armada des schlechten Geschmacks, ein Partyvolk, welches sich nach einem Endrunden-Turnier wieder einen scheißdreck für die Nationalmannschaft interessierte. Karneval in schwarz, rot, gold, mit Schminke im Gesicht und Irokesen-Perrücke von Kik. Auf so eine Scheiße kann Gayson Stanley gut verzichten. Seitdem fahren ich auch nicht mehr mit Deutschland irgendwo hin, ist mir zu nervig.


ZAB/ Was genau sagt dir eigentlich die Stadt Dessau? Warst du jemals in unserem „Paul-Greifzu-Stadion“?

Gayson: Ob ihr es nun glaubt oder nicht, Gayson Stanley war selbstverständlich schon in der Sportstadt Dessau. 2003 hatte der HSV im damaligen Ligapokal gegen Hertha das Vergnügen im Paul-Greifzu-Stadion aufzutreten. Dieser Ligapokal war so ein Saison-Vorbereitendes Turnier vor dem Bundesliga-Start. Ein völliges Quatschturnier, aber der Ground in Dessau ist natürlich eine richtige Perle.


ZAB/ Vor gut einem Jahr fand mal wieder ein Pflichtspiel im PGS statt. Ein Verbandsliga-Spiel zwischen Dessau 05 und Bitterfeld-Wolfen. Darunter waren auch ca. 50 Groundhopper aus ganz Deutschland. Wie sehr muss man manchmal nach solchen „seltenen“ Spielen Ausschau halten?

Gayson: Es gleicht fast schon einem Glücksspiel, denn in überregionalen Zeitungen stehen solche Spielankündigungen ja nicht drin. Einzelne Kontakte, gute Vernetzung, sowas ist wichtig oder aber man beißt sich an Fotos von solchen Stadien fest und recherchiert einfach selbst im Netz, ob dort noch irgendwie Fußball gespielt wird. Das Bodensee Stadion in Konstanz ist ein gutes Beispiel. Dort wird nämlich eigentlich auch nicht gekickt, aber ich hab den Tipp von einem Follower auf Instagram erhalten, dass da doch nun wieder ein Kreisligist seine Heimspiele abhält. Aber spätestens, wenn sich ein sogenanntes Hopper-Fasching irgendwo anbahnt, dann bekommt man das doch auf irgend einen Kanal mit. Gerade in der heutigen Corona-Zeit boomt das Groundhopping in Deutschland ja wieder. Den Vereinen hilft es durch verkaufte Eintrittskarten und das ist die Hauptsache.


ZAB/ Wie sieht es denn allgemein mit der Stadienlandschaft in Sachsen-Anhalt aus und welche Grounds hast du hier in der Gegend schon besucht?

Gayson: Neben Dessau habe ich natürlich euren Platzhirsch aus Magdeburg, sowohl das alte Ernst-Grube-Stadion, als auch den aktuellen Neubau. Das Stadion am Hölzchen in Stendal ist auch top! In Halle mussten wir mal im Pokal im neuen Stadion ran, leider fehlt mir das alt ehrwürdige Kurt-Wabbel-Stadion dazu. Der Neubau in Haldensleben und auch Halberstadt, die hab ich auch noch nicht. Ihr seht schon, es gibt neu viel zu tun im Land der Frühaufsteher. Außerdem war ich bei meinem letzten Besuch bei Familie Ritter sehr begeistert vom Charme in Köthen. Und ich muss mir unbedingt nochmal die Leunawerke an der A38 in ruhe anschauen. Ich hab die da erst vor ein paar Monaten entdeckt, weil man als Norddeutscher so selten in der Ecke ist. Sowas ist ja total geil, Synthetisches Benzin aus dem zweiten Weltkrieg und dann diese total abgefuckte Skyline. Wenn Ihr wissen wollt, wie das in der Seele von Gayson Stanley aussieht, dann genau so wie die Leunawerke. Total geil, so etwas.


ZAB/ Bevor wir das Interview gestartet haben, hast du bereits angekündigt mit dem Handballsport nicht viel am Hut zu haben. Obwohl es mit dem HSV Hamburg, Kiel und Flensburg keine unbekannten Vereine ganz in deiner Nähe gibt. Hast du jemals ein Handballspiel live in der Halle verfolgt?

Gayson: Vielleicht ist es dem ein oder anderen in den ersten Zeilen des Interviews schon aufgefallen, der THW Kiel scheint nicht so hoch im Kurs von Gayson zu sein. Ich hab mir mal mit meiner Tochter ein Heimspiel gegen Frisch auf Göppingen gegönnt, denn der Nachwuchs ist ebenfalls Sportbegeistert und außerdem zieht das olle Zebra bei Kindern ganz gut. Ich persönlich fand das komplette Event dort aber durchgehend scheiße. Dieses Klatschpappenpublikum im gesetzten Alter geht doch nur zum THW, weil sie sich beim Fußball über den Pöbel aufregen. Die Fankultur in der Sparkasse-Arena ist schlimmer als eine Wurzelkanalbehandlung bei einem Facharzt in Dyarkbakır. Der HSV Handball war ja auch nur eine aufgekaufte Franchise-Scheiße aus Bad Schwartau. Als Onkel Rudolph dann 2016 den Geldhahn zudrehte, war auch schon wieder Feierabend. Ähnlich wie die Hamburg Freezers oder erst recht Red Bull Salzburg finde ich solche Finanzmodelle im Sport mehr als zum kotzen. Zum einen nimmt man den Ursprungsvereinen die Identität und zum anderen verschwinden diese Klubs auch sehr schnell wieder in der Versenkung und lassen dann auch noch ein völlig desillusioniertes Event-Publikum zurück. Im Osten mag das noch nach der Wende mit den alten Traditionsvereinen und der daraus resultierenden finanziellen Schieflage etwas anderes sein. Meistens haben dann ja die eigenen Fans ihren alten neuen Verein wiedergeboren. Ein Verein lebt immer von seinen Anhängern. Tradition ist ein Prozess, den man nicht mal eben so als Spielzeug eines Millionärs erkaufen kann. Ihr braucht ja nur mal rüber nach Leipzig zu schauen. Ich will dazu nichts weiter schreiben. Ich finde diese Zustände beängstigend.


ZAB/ Kennst du auch Groundhopper anderer Sportarten? Die nur Spiele im Handball, Eishockey oder Basketball besuchen?

Gayson: Ich persönlich interessiere mich eigentlich nicht mal wirklich für Fußball. Dieser Sport lebt von seinen seltenen, unberechenbaren Momenten, die manchmal aber auch auf einen totlangweiliges 0:0 reduziert werden. Meine große Leidenschaft sind eher Pornos, aber andere Sportarten leider nicht so. Daher kann ich das auch nicht bei anderen Hoppern nachvollziehen, wenn die sich im Libanon noch Basketball oder so was anschauen. Da bin ich raus und daher hab ich da auch keine Kontakte. Höchsten mal Speedway in Polen, aber auch nur weil das bombastisch stumpf ist. So stumpf, dass jeder Sportbegeisterte eigentlich nur dadrüber mit dem Kopf schüttelt


ZAB/ Wir nähern uns dem Ende des Interviews, Fußball- und auch Handballspiele finden ohne Zuschauer statt und die Winterpause rückt immer näher. Welchen Wunsch hast du für die Zukunft was die Ausführung von Profispielen angeht?

Gayson: Ich will einfach den Zustand aus Februar 2020 zurück. Damals war ich auch noch fetter, dass war geil. Es wird irgendwann der Impfstoff kommen und dann bin ich freiwillig der Erste, der mit dem Frankfurter Gruß wedelt. Lieber stehend sterben, als kniend leben. Ich bin trotz meines offensichtlichen Desinteresses zu diesem Sport ein abhängiges Fußball-Wrack, ich brauch den Stoff aus Kunstleder und wenn eben ein Serum aus Mainz die Grenzen diese Welt wieder für mich öffnet, dann gayts sofort wieder los. Ich kann nicht anders.


ZAB/ Wird es irgendwann mal eine zweite Auflage deines Buches geben und was für Ziele hast du dir für das Jahr 2021 gesteckt?

Gayson: Wie schon geschrieben, will ich die 100 Länderpunkte knacken. Das zweite Buch ist eigentlich von der Seitenzahl schon längst fertig, aber ich will das mit diesem Ziel als Gesamtprojekt abschließen. Wenn der Weihnachtsmann Ende 2021 unter die Tannenbäume von Bitterfeld ein Buch von Gayson Stanley legt, ja dann ist meine Mission beendet.


ZAB/ Wir wünschen dir natürlich alles Gute für die Zukunft, einprägsame Reisen und neue Grounds! Vielleicht ergibt sich aufgrund deiner zahlreichen Fahrten ja auch mal die Gelegenheit eines persönlichen Kennenlernens. Die letzten Worte gehören dir...

Gayson: Ich bedanke mich bei euch für dieses Interview, es hat mir großen Spaß gebracht. Ich wünsche euch und eurem Verein, sowie dem sympathischen Zapfhahn ebenfalls alles Gute und gebt bitte die Hoffnung auf eure Träume nicht auf. Wir sehen uns sicherlich mal irgendwo auf den Sportplätzen dieser Welt. Vielleicht schafft ihr es ja auch, mich doch noch irgendwie für Handball, zumindest in Dessau, zu begeistern.

Ich bin zuversichtlich, dass es auch wieder bessere Zeiten gibt, selbst in Köthen.

Herzlichst, euer Gayson Stanley